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Katar-Krise: Saudi-Arabien verlangt Schließung von Al Jazeera

Katar-Krise: Saudi-Arabien verlangt Schließung von Al Jazeera

23.06.2017 09:45 Uhr Martin Holland

(Bild: Al Jazeera)

Ägypten, Saudi-Arabien und andere arabische Staaten fordern unter anderem, dass Katar umgehend den Nachrichtensender Al Jazeera schließt. Nur wenn das Golf-Emirat dem nachkomme, könne die regionale Krise beendet werden.

Saudi-Arabien und andere arabische Staaten haben Katar aufgefordert, innerhalb von zehn Tagen den Nachrichtensender Al Jazeera und alle seine Ableger zu schließen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Forderungen, die dem Golf-Emirat vorgelegt wurden – mehr als zwei Wochen nach Beginn der Blockade gegen das Land und der damit einhergehenden regionalen Krise. Die Schließung des erfolgreichsten arabischen Nachrichtensenders und seines bekannten englischen Ablegers ist demnach nur eine von mehreren Voraussetzungen für deren Beendigung, aber eine die Katar zuvor schon kategorisch abgelehnt habe. In der Liste wird demnach auch verlangt, dass Katar die finanzielle Unterstützung anderer Medien wie Arabi21 und Middle East Eye beende.

Insgesamt geht es den Staaten um Saudi-Arabien und Ägypten demnach darum, dass sich Katar politisch und wirtschaftlich an den Golfkooperationsrat anlehnt und vor allem Verbindungen zum Iran kappt. Der staatlich finanzierte Nachrichtensender Al Jazeera ist Machthabern außerdem schon seit längerem ein Dorn im Auge, weil über den immens erfolgreichen Sender alternative Sichtweisen verbreitet werden. Kritisiert wird unter anderem, dass dabei die Muslimbruderschaft unterstützt werde, die nicht nur von der ägyptischen Militärführung als Bedrohung gesehen wird. Sollte Katar den Forderungen nachkommen, soll die Maßnahme ein Jahr lang monatlich und dann für zehn Jahre jährlich geprüft werden, schreibt AP.

Ägypten weitet Internetzensur aus

Die nun offizielle Forderung nach einer umgehenden Schließung von Al Jazeera schließt sich an eine wachsende Zensurkampagne in Ägypten an, die sich anfangs vor allem gegen den Sender richtete. Inzwischen werden dort aber mehr als 100 Webseiten blockiert, wie die Association for Freedom of Thought and Expression (AFTE) gezählt hat. Demnach trifft die Internetblockade außer verschiedensten Domains des katarischen Senders auch mehrere türkische Medien wie die Hürriyet Daily News und Daily Sabah, die Aktivismus-Seite Avaaz, die arabische Ausgabe der Huffington Post, die Seite der Anti-Zensur-Aktivisten von OONI (Open Observatory of Network Interference) und sogar die Internetseite der Signal-Entwickler Open Whisper Systems. (mho)



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