In den vergangenen Tagen sind auf der ganzen Welt wieder einige Rekorde geknackt worden. Bei Zell am See in Österreich zum Beispiel haben 669 Tänzer in 2036 Metern Höhe den „höchstgelegenen Country- und Western-Line-Dance“ aufgeführt — Weltrekord!
Oder im japanischen Fuji, wo Schüler in einer Minute 225 Mal über ein Seil gehüpft sind und somit den Seilsprung-Weltrekord um einen Sprung verbessert haben.
Und dann hat im Irak noch ein Mann einen anderen Mann erschossen — und auch hier jubeln Medien in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Weltrekord!“
(Bild.de)
(Welt.de)
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(Heute.at)
Zudem muss die „Zielscheibe“ komplett stillhalten, was bei einer Zeit von elf Sekunden, die die Kugel braucht, um ihr Ziel zu erreichen, nicht ganz normal ist. Im Fall des Kanadiers hat es offenbar geklappt und so kann er sich nun mit dem wohl makabersten Weltrekord der Erde rühmen.
(tag24.de)
Ganz unabhängig davon, wer wen erschossen hat und wer aus hiesiger Sicht die Guten und die Bösen sind: Die grausamen Kämpfe im Irak als Leistungsschau darzustellen, den grässlichen Ausnahmezustand Krieg als ganz normalen Wettbewerb, ist verharmlosend und damit gefährlich. Es „läuft eindeutig etwas schief“, wie „Zeit Online“-Redakteur Kai Biermann bei Twitter schreibt:
Rekord? Wenn ein Krieg und das Töten von Menschen als Sportereignis inszeniert werden, läuft eindeutig etwas schief: https://t.co/l1gC6hZO0z
— Kai Biermann (@kaibiermann) 25. Juni 2017
Mit Dank an @maddinboe für den Hinweis!
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